Herzlich willkommen beim Verein für Natur- Tier-  und Jagdschutz eV.

 

 

… dass seit dem 15.02. bis zum 15.06. die Brut-und Setzzeit in der Natur ist

Das heißt, dass überall in der Natur mit Nachwuchs zu rechnen ist. Jungtiere sind besonders schutzbedürftig. Nicht nur gegen natürliche Fressfeinde oder auch Witterungseinflüsse, sondern vor allem schutzbedürftig vor dem Mensch und seinen vierbeinigen Haustieren, den Hunden und Katzen.
Besonders gefährlich ist nicht einmal der direkte Tötungseinfluss unserer Haustiere. Schon das Aufscheuchen der Elterntiere reicht aus, dass die jungen Wildtiere in der Folge schutzlos der Witterung und auch den natürlichen Feinden ausgeliefert sind.

Deshalb die Bitte: Hunde kurz halten und nicht in Wiesen oder Waldstücken umhertollen lassen. Wege weder durch Hund noch durch Mensch verlassen. Katzen nicht wildern lassen.

„Tierleben retten … durch Ruhe“

…. „das Reh ist nicht das Kind vom Hirsch“

Die Rehe (Rehwild) und der Hirsch (Rotwild) zählen zwar zur gleichen Gattung, sind aber unterschiedliche Arten.

Während das Rehwild in Deutschland flächendeckend häufig vorkommt und zu den Kulturfolgern zählt – sich also auch durchaus in der Nähe der Menschen bewegt -, ist das Rotwild nur auf einzelne Gebiete beschränkt. Gerade das Rotwild ist weitaus empfindlicher gegenüber menschliche Störungen und Beunruhigungen. Deshalb braucht das Rotwild großflächige Rückzugsgebiete mit ausreichender Ruhe.

Der Krofdorfer Forst ist eines der kleineren Rotwildgebiete in Deutschland. Aufgrund der geringen Gebietsgröße und der enormen Beunruhigungen ist der Bestand des Rotwildes „gefährdet“. Auch durch mangelnden genetischen Austausch und fehlende Zuwanderungen anderer Tiere aus anderen Rotwildgebieten droht dem Rotwild im Krofdorfer Forst eine genetische Verarmung. Ursache der mangelnden Zuwanderung von weiteren Tieren ist die landschaftliche Zerschneidung mit Straßen und die Zersiedelung. Aber auch die starke Beunruhigung des Rotwilds im Krodorfer Forst in Form von ausgeprägter Freizeitnutzung des Waldes durch uns Menschen reduziert die die Attraktivität dieses Waldgebietes für das Rotwild erheblich.

Deshalb die Bitte: Zum Schutze der Tiere beachtet die „Ruhehinweise“

Im Wald ist dabei das Nicht-Verlassen der befestigten Wege durch Mensch und Hund elementar wichtig!

… dass Hirsche und Reh-Böcke jedes Jahr ihr Geweih abwerfen?

Das männliche Rotwild (Hirsch) und das männliche Rehwild (Reh-Böcke) zählen zur Gattung der Cerviden („Geweihträger“). Diese Gattung hat die Eigenschaft, dass die Tiere jedes Jahr in den Wintermonaten ihr Geweih „abwerfen“. Dieses wächst dann in den Frühjahrsmonaten eines jeden Jahres komplett neu – oftmals, vor allem in jungen Jahren, zunehmend kräftiger und größer. Wenn man sich vor allem mal die teilweise gewaltigen Hirschgeweihe anschaut, so ist das eine erstaunliche Kraftleistung, die bei den Tieren jedes Jahr stattfindet. Uebrigens ist das Aufsuchen und Aneignen dieser sogenannten Abwurfstangen im Sinne des Tatbestands der Wilderei verboten und obliegt nur dem Jagdausübungsberechtigten. Zufällig gefundene Abwurfstangen sind dem zuständigen Jagdausübungsberechtigten bitte zu übergeben.
Neben den Cerviden gibt es auch die sogenannten Boviden (Hornträger) wie zB das Muffel (Wildschaf) und die Gams und auch Nutztiere wie Rinder, Schafe und Ziegen. Bei dieser Gattung bleibt des Gehörn ein Leben lang bestehen und wächst immer weiter.

… dass es eine genaue Definition für „befestigte Wege“ gibt?

Natürlich, in Deutschland ist so gut wie alles nicht nur einfach ein Begriff, sondern Begriffe sind auch genau beschrieben und abgegrenzt. Ein befestigter Weg oder auch „Wirtschaftsweg“ ist ein Weg, der überwiegend land- und forstwirtschaftlichen Zwecken dient (Quelle Wikipedia). Trampelpfade, die quer durch Feld und Wald gehen fallen folglich nicht unter diesen Begriff. Bitte also beim Gang, oder Ritt (Fahrrad und/oder Pferd) durch die Natur bitte nur befestigte Wege benutzen, so wie es auch im Hessischen Waldgesetz vorgesehen ist.

… dass eine leichte Berührung eines Hundes mit einem jungen Rehkitz oder Junghasen ausreicht, damit die Mutter das Junge verstößt

Somit muss der Hund gar nicht das Jungtier reißen – es reicht auch ein „Spielen“.
Vom 15.02.-15.06. reicht die sogenannte Brut- und Setzzeit. In dieser Zeit sind nicht nur die Jungtiere sondern auch die Elterntiere ganz besonders gefährdet.
Deshalb bitte Hunde in enger Führung und unter Kontrolle halten! Tier-Leben retten!

…, dass Jagdscheininhaber staatlich geprüfte Naturschützer sind?

Das Erlangen des Jagscheins ist in Deutschland verbunden, mit einer weitreichenden und kostenintensiven Ausbildung. Dabei stehen viele Punkte auf der Agenda, die sich mit den Themen Natur- und Tierschutz beschäftigen. Neben klassischer Wildtierkunde sind das vor allem auch eine Grundausbildung in waldbaulichen Kenntnissen, landwirtschaftlichen Kenntnissen, in Kenntnissen rund um das Zusammenspiel zwischen Mensch-Flora-Fauna, rechtlichen Kenntnissen und vielem mehr. Im Mittelpunkt steht dabei der Ansatz einer gesamtheitlichen Betrachtung des Naturschutzes.

Im Gegensatz dazu stehen nicht-staatliche Naturschutzorganisationen, bei denen eine bloße Mitgliedschaft ausreicht, um sich als Naturschützer ausweisen zu können. Also keine Ausbildung und Prüfung notwendig ist. Dennoch gibt es auch in diesen Organisationen echte Naturschutzexperten, die bspw. durch Selbststudium und Weiterbildungen ähnliche Kenntnisse erlangt haben.

Der Verein NaTiJa e.V. versucht beide „Expertenteams“ miteinander zu verbinden. Unsere Mitglieder sind teilweise Jagdscheininhaber, teilweise aber auch nicht. So kann man gegenseitig voneinander lernen und sich weiterentwickeln.

… dass Pilzsucher für die Wildtiere eine Lebensgefahr sein können?

Pilzsucher wollen gerne die besten Plätze für Pilze als Erste für sich beanspruchen. Dabei geht es häufig, gerade früh morgens, mitten in den Wald und damit in die Ruhebereich unseres Wildes. Aufgescheuchtes Wild in Verbindung mit Verkehrsstraßen sind eine tödliche Mischung. Zudem verursacht beunruhigtes Wild aufgrund seiner verunsicherten Nahrungsaufnahme dann wieder vermehrt Waldverbißschäden und dadurch kommt es zu lauterwerdenden Forderungen der Waldbesitzer und des Forstes, mehr Tiere zu erlegen.

Also Pilzsucher: Sie können auch Tierleben retten!

… dass schätzungsweise jährlich in Deutschland zwischen 40 und 100 Millionen Wildvögel den Hauskatzen zum Opfer fallen.

Dabei geht es den Katzen nicht unbedingt um die Befriedigung ihres Hungers, sondern oftmals um die Ausübung eines veranlagten Tötungstriebes. So schön und angenehm die Katzen für das Zusammenleben mit Menschen im Hause auch sein mag – für die Vogelwelt sind diese “Freigängerkatzen” eine Katastrophe. Weitgehend unerforscht sind zudem die Auswirkungen auf die sich nun endlich wieder ausbreitenden Wildkatzenbestände, auch im Krofdorfer Forst. Krankheitsübertragungen (gegen die die Hauskatzen geimpft sind) oder gar Hybridisierung („Bastardisierung“) können eine Gefahr für die Europäische Wildkatzenpopulation sein.

… dass Jäger und Förster nicht „das Gleiche“ sind?

Jäger und Förster werden im allgemeinen Sprachgebrauch oftmals mit der gleichen Bedeutung verwendet. Dem ist aber nicht so. Während der Förster seine Schwerpunkte auf den Waldbau und einen gesunden, wirtschaftlichen Waldbestand legt, versucht der Jäger im Schwerpunkt das Thema Wildtierschutz sowie einen artenreichen und gesunden Wildtierbestand in den Mittelpunkt zu stellen. Und hier geht es ihm nicht nur um die jagdbaren, sondern um alle wildlebenden Tiere!

Aufgrund der Problematik des Waldverbisses durch Reh- und Rotwild kommt es oftmals zu spannungsgeladenen Diskussionen zwischen Jägern und Förstern in Bezug auf die Frage „wie viel Wild verträgt der Wald“. Die Förster vertreten in dieser Diskussion häufig den Standpunkt einer verstärkten Reduzierung der Tiere durch Abschusserhöhungen – die Jäger versuchen alternativ dazu bspw. durch Schaffung von Wildäsungsflächen und Sicherstellung der Wildruhe – den Waldverbiss zu reduzieren. Ohne oder durch nur moderate Abschusserhöhung der Tiere, vor allem in Gebieten des Jungwaldaufwuchses.

Tier-Leben retten durch Ruhe!

Kitzrettung Treis am 31.05.2022

... auch bei diesem Einsatz wieder 1 Kitz gerettet. Vielen Dank an alle Unterstützer und Helfer

Kitzrettung in Pohl-Göns und Niederkleen am 28.05.2022

mit freiwilligen Helfern und der Wärmebilddrohne konnten 6 Rehkitze gerettet werden

Erster Rehkitzrettungseinsatz

Revier Treis haben wir erste Mähflächen am 08.05.22 erfolgreich abgesucht

Erfolgreicher Testflug mir Wärmebilddrohne zur Rehkitzrettung

Erster Übungsflug Sicht mit der Wärmebildkamera Sicht mir normaler Kamera

Rehkitzrettung mit moderner Technik

Die Rehkitzrettung durch NaTiJa‘ner wird ab der kommenden Setzzeit 2022 mit Hilfe einer Wärmebilddrohne erfolgen. Dies ersetzt die bisherigen Bemühungen der NaTiJa’ner, mit Wiesen abzusuchen und Vergrämungsaktivitäten und somit die Kitze vor dem Mähtod zu retten. Zudem kann die Wärmebilddrohne auch eingesetzt werden, um bspw. verletzte Tiere nach einem Verkehrsunfall schneller zu finden, oder aber, wie zuletzt in Krofdorf-Gleiberg passiert, die verwaisten Kitze einer überfahrenen Ricke zu finden.
Rehkitzrettung ist ein wichtiger Beitrag zum Tierschutz, da der Mähtod oft qualvoll und lange dauernd ist